Über mich und Mein Weg zur BMW GS

Zu mir

Kurz zu mir. Ich heiße Stefan, bin aktuell mitte vierzig. Ich komme ursprünglich aus dem fränkischen Raum lebe aber mit meiner Familie seit über 15 Jahren in der Nähe von Hamburg im Alten Land.

Kurventechnisch ist es hier zwar recht übersichtlich, aber man findet durch aus die ein oder andere Strecke, die man durchaus auch im hohen Norden genießen kann. Mehr dazu im Abschnitt Touren

Wie kommt man eigentlich auf die Idee sich eine BWM R 1250 GS zuzulegen?

Im Grunde ist es gar nicht so schwer, aber von Anfang an.

Mit motorisierten Zweirädern bin ich seit meinem 16. Lebensjahr unterwegs.

Klar Mitte der 90er Jahre mit einer sogenannten 80er (F-Kl. 1B), hatte zwei Räder einen Motor und es fuhr von A nach B.

Wie es natürlich in dem Alter war, man war mit dem Ding das ganze Jahr und bei jedem Wetter unterwegs . Jeder Weg, ob es zur Ausbildungsstelle war oder mit der Clique Freitag- oder Samstagabend, es wurde das Mopped genommen.

Natürlich hat man an dem guten Stück auch entsprechend geschraubt. Zum einen da man eh immer knapp bei Kasse war und zum anderen, weil es auch Spaß gemacht hat.

Das Ganze ging dann so lange bis das erste Auto mit 18 vor der Tür stand.

Klar man hatte den damals gültigen Führschein der Klasse 1A mitgemacht, aber Auto und Motorrad gleichzeitig war finanziell nicht möglich, gerade am Ende der Berufsausbildung.

Bei de Führerscheinausblidung durfte ich dann damals die BWM R 1100 RS von meinem Fahrlehrer bewegen und da hat mich der Antritt von dem BMW-Boxermotor schon extrem angefixt.

Die 80er hatte ausgedient, da gegenüber dem Auto deutlich langsamer und damit uninteressant wurde. Also erfolgte die weitere Fortbewegung auf vier Rädern, aber so wirklich kam man von dem Zweirradvirus nicht mehr los. Man schaute unweigerlich jedem Motorrad hinterher und schwelgt in Träumen.

Auch diese Phase ging zum Glück vorüber und nach abgeschlossener Ausbildung, einer Anstellung mit einem vernünftigem Facharbeitergehalt und wieder ein paar Kröten in der Tasche bot sich die Möglichkeit von einem bekannten eine YAMAHA XJ600S Diversion zu erwerben.

In quietschgelb und obendrein noch als Grauimport aus den USA (Dort als SECA II verkauft)!!!

Dadurch das ich auf dem Motorrad meinen 1A-Schein gemacht hatte kannte ich das Motorrad und seine Eigenschaften recht gut.

Das gute Stück war im Grunde recht dankbar. Der Wartungs- und Pflegeaufwand hielt sich in Grenzen, war vom Fahrverhalten für die damalige Zeit recht gutmütig und hat damals echt Spaß gemacht. Klar mit 61 PS war man den damals sehr populären Supersportmotorrädern hoffnungslos unterlegen, so wirklich meine Welt waren die Dinger ohnehin nicht.

Für gelegentliche Tagestouren und Wochenendtouren war das Motorrad auch vollkommen ausreichend.

Klar etwas Hubraumstärkeres wäre schon schön gewesen und habe auch immer wieder mit einer YAMAHA FZS 1000 Fazer geliebäugelt. Mehr wie eine Schwärmerei war aber auch nicht drin.

Irgendwann hat sich dann ein Bikerkollege, mit dem ich immer wieder mal unterwegs war eine BMW R 1100 GS zugelegt. So wirklich ein Favourite war das Motorrad für mich zu dem Zeitpunkt, zumindest vom Design her, nicht. Der Boxermotor klang schon kernig und gut, aber der Rest ging irgendwie gar nicht.

Wir kamen dann auf die Idee über das verlängerte Wochenende in die Region Ischgl zu fahren und da ein paar Passstraßen mitzunehmen. Damals noch in Franken beheimatet, war die Anreise nicht wirklich wild. Er seine GS gesattelt, natürlich mit Koffer, und ich mit meiner DIVERSION und Packtaschen unterwegs.

Wie gesagt, die Anfahrt war noch O.k. Wirklich schneller war die GS gegen über der Diversion auf der Autobahn und bei normalen Landstraßen tempo nicht und somit war das Motorrad nach wie vor nur ein hässliches Entlein.

Interessant wurde das Ganze als wir uns dann gemeinsam die Silvretta Hochalpenstraße vorgenommen haben. Der Kollege mit der GS ist vorausgefahren und ich mit meiner DIVERSION hinterher. Der Weg zum Stausee mit der 600er war nicht gerade ohne für Mensch und Material, vor allem wenn man dann versuchte dem Drehmomentmonster GS hinterherzukommen. Leistungstechnisch waren da nur 30 PS unterschied, aber die Drehmomentkurve der GS hatte da ihre Vorteile ausgespielt. Oben angekommen erstmal durchgeatmet, ein kurzes Päuschen gemacht und dann auf der anderen Seite des Passes wieder hinunter, um eine Mittagspause zu machen.

Während der Pause kam an auf die Fahrt zu sprechen und da stellte sich eben heraus das der Kollege mit der GS um einiges entspannter war als meine Wenigkeit. Nach etwas fachsimpeln und gegnseitigem Anfrozeln haben wir für den Rückweg einfach die Motorräder für die Auffahrt bis zum Stausee getauscht.

Da bin ich dann zum ersten Mal auf einer GS gesessen und war schon von der 1100er hellauf begeistert. Fahrverhalten, Antritt, Leistungsentfaltung war einfach nur genial und da war es um mich geschehen. Es gab nur ein kleines Problem, das nötige Kleingeld, damals auch knapp 22.000 DM fehlten im Geldbeutel, um auch sich so ein Teil zu kaufen. Selbst für eine R 80 G/S hat es nicht gereicht, mit Anfang zwanzig. Was blieb mir dann auch anderes übrig als die DIVERSION weiterzufahren. Komplett auf das Motorradfahren zu verzichten nur um mir ein paar Jahre später eine GS zu kaufen, wollte ich dann auch nicht.

Die DIVA hat es dann auch noch ein paar tausend Kilometer mit mir ausgehalten. Die ein oder andere Tour hat sie dann auch noch locker mitgemacht. Mit der Zeit wurden allerdings auch die jährlich gefahrenen Kilometer immer weniger. Durch den Beginn einer berufsbegleitenden Weiterbildung, Umzug in den Norden, Kauf einer Immobilie, Gründung einer Familie stand sich das Gute Stück immer mehr die Reifen platt.

Kurz nach der Geburt des ersten Kindes verweigerte sie dann irgendwann komplett ihren Dienst. Eine DIVA halt.

Nach langem überlegen habe ich das Motorrad kurzerhand bei eBay zur Auktion eingestellt und es gab dann doch noch jemanden der sich dem Motorrad erbarmt hat.

Der neue Besitzer hat sie sogar wieder flottbekommen. Wenn sie nicht einem Unfall zum Opfer gefallen ist, dürfte sie heute noch fahren.

Somit war dann erstmal die Motorrad freie Zeit angebrochen, die in Summe knapp 11 Jahr andauerte. Aber wie schon kurz nach dem Führerscheinerwerb hat mich das Thema Motorrad auch nie wirklich losgelassen.

Das hat auch meiner Ehefrau immer mitbekommen und ab und zu auch mal in den einschlägigen Plattformen nach einem Motorrad, vorzugsweise eine BMW mit Boxermotor, geschaut, aber ich schob immer wieder Gründe vor mir kein Motorrad zu dem Zeitpunkt zuzulegen.

Der Zeitpunkt kam, zwar auch etwas unpassend da mitten in der Corona-Pandemie, aber Urlaub in der Ferne war zu der Zeit auch keine Option, im Sommerurlaub mir eine BMW R 1250 GS von Rent-a-Boxer in Hamburg übers Wochenende zu mieten. Auch wenn es, wegen des etwas eingerostetem Fahrkönnens auf dem Zweirad, erstmal wieder ungewohnt war, aber es hat wieder richtig Spaß gemacht und bei der Rückgabe nach 5 Tagen stand für mich eines fest.

SO EIN DING MUSS JETZT HER!!!

Also lange hin und her überlegt, immer wieder den Konfigurator von BMW-Motorrad bemüht, gerechnet und irgendwann ging es mit meiner Wunschkonfiguration einer BWM R 1250 GS, an einem dunklen Novembertag zur BMW Niederlassung nach Hamburg.

Eigentlich wollte ich erstmal nur nach dem Preis und der Lieferzeit fragen, aber am Ende war es dann ein unterschriebener Kaufvertrag für ein Motorrad das, so wie ich es haben wollte (sogar ein kleines bisschen mehr), mehr oder weniger vorrätig war.

Dankenswerterweise konnte ich das neue Teil bis zum Saisonbeginn im nächsten Frühjahr, welches dann aber auch nicht mehr früh genug kommen konnte, dort einlagen lassen.

Somit bin ich seitdem der stolze Besitzer von Bertha die Q!

Ach ja, bevor ich es vergesse, Bertha die Q kommt von einer Geschichte aus einem Pixie buch  eines niederländischen Käseherstellers aus Beemster, die meine Tochter immer so geliebt hat und ich ihr immer wieder vorlesen musste, mit dem Titel lautet „Bertha geht ins Kuhhotel“.

In dieser Geschichte geht eine Kuh auf Reisen! 😉